27. August 2016

Areal Wasserkreuz

4. Tag_27.08.16: Idylle

1. Neues Forschungsvorhaben:

Gehe auf den Turm und sieh von oben in die Ferne. Suche etwas, das dich in deinem Empfinden stört. Male nun ein möglichst idyllisch anmutendes Aquarell dieser Szene.

Erstes Ergebnis: Eine Besucherin geht nach oben mit allen Malutensilien und kommt nach längerer Zeit wieder zurück. Auf dem Bild ist nicht ersichtlich, was das Störelement ist. Ich frage sie. Ihre Antwort: „Ja nee, das hab ich natürlich weggelassen!“

Ein anderes Ergebnis:

SONY DSC

2. Taugenichts Posthum (Performance):

Ich beginne heute mit meiner Performance Taugenichts Posthum.

Erste Handlung: In der Sonne sitzen und den Taugenichts zeichnen, dann ihn modellieren in Ton. Mit Gedanken an all die Leute, die gestern meinten, ich hätte aber einen schönen Arbeitsplatz, bleibt die Frage, ob ich der Taugenichts bin oder ihn spiele oder ihn modelliere.

Morgen geht es weiter.

2, foto taugenichts posthum, 27.08.16

3. Salt River:

Immer wenn nichts los ist (bei 33°C kann das vorkommen), übe ich im Schiff auf meiner Flöte das Lied „Salt River“, ein Traditional, auf meiner vor Jahren gekauften Tin-Whistle. Ob es wirklich ein Traditional ist, weiß ich nicht, man nennt es so. Vielleicht ist es bei den angloamerikanischen Stücken auch so, dass irgendein Komponist im 19.Jhdt. so getan hat, als ob er alleine „das Volk“ ist, dann wäre es ein Kunstlied. Ich mag diese rührenden Versuche, etwas Authentisches zu schaffen und dann wird es so künstlich, dass es wieder natürlich wirkt. 100 Punkte bekommt der Kandidat, wenn es keiner gemerkt hat.

(Angeblich gibt es schlimme Bluegrassversionen dieses Stücks, auch bekannt als „Salt Creek“.)