Areal Phönixsee

160 Jahre lang wurde in Dortmund­-Hörde Stahl gekocht. Der Name Phoenix stand für das Hochofenwerk auf dem Gelände Phoenix­West sowie das Oxygen­Stahlwerk Hermannshütte auf dem Gelände Phoenix­ Ost. Mit dem Strukturwandel der Region ging diese Epoche zu Ende, das Stahlwerk wurde geschlossen. Inzwischen ist Phoenix – gleich dem griechischen Sagenvogel – aus der entstandenen Industriebrache wieder­ auferstanden: Auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks wurde ein großer, künstlicher See angelegt. Am Nordrand sucht sich heute die ökologisch verbesserte Emscher wieder ihren eigenen Weg und bildet zusammen mit See und Hörder Bach eine neue Heimat für viele Tiere und Pflanzen. Das Areal hat sich zu einem Naherholungs­ort und Freizeitgelände sowie zu einem begehrten Wohngebiet entwickelt.
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Standort ARCA
Phoenixseestraße, Dortmund
51.4893, 7.51001
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Zeitraum
5. – 19 Juni 2016
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ExpediteurIn: Thomas Splett & Verena Seibt

19. Juni 2016

Areal Phönixsee

Ein etwa neunjähriger Junge verkündet (vielleicht hatte er unserem Gespräch über Künstlichkeit und Natürlichkeit des Phönix-Arrangements um Tier/Pflanzen/See/Hügel/Häuser zugehört): “Ist ja nicht echt, das Boot. Ist ja Kunst.”

“Ist das nur zum Gucken hier?”, höre ich später durchs Bootsfenster unten jemanden zu seiner Begleitung sagen.

 

Und mancher Besucher möchte lieber noch als etwas geboten zu bekommen eine Beschreibung und Erklärung dessen hören, was man ihm bieten würde.
Gut, nicht Scout zu sein, sondern unterschiedlich damit umgehen und mich aufführen zu können.

Die Forschung hier ist mir ja schnell zur Metaforschung geraten. Darüber, was Forschung ausmacht.
Bevorzugter Forschungsgegenstand wurde die Interaktion mit den Besuchern selbst.

 

Mit die schwierigste Frage scheint zu sein: 1c – XXIV „Was erscheint hier vor Ort erforschenswert?“:
Nicht wenige von den Besuchern nutzen sie, uns Geschichten zu erzählen oder etwa die städtebaulichen Maßnahmen hier zu bewerten. Aber ob es nicht etwas gebe, was sie nicht als bereits Gewußtes nur gerne mitteilen würden, sondern was wirklich offen für sie sei und worüber sie gerne mehr herausbekommen möchten? Entsprechendes Nachhaken erbringt oftmals keine Kursänderung.

Das ist ja auch eine Frage, die uns selbst interessiert, seitdem wir hier forschen: Wollen wir wirklich forschen oder nur so tun, als forschten wir, und um diese Anmutung herum etwas vorexerzieren?

18. Juni 2016

Areal Phönixsee

ei

„Ich verharrte einige Zeit und die Hälfte einer Zeit, indem ich es von allen Seiten betrachtete. Ich fragte es aus, ohne mich bei einer Antwort aufzuhalten … Ob dieses eigentümliche Ding das Werk des Lebens sei oder das Werk der Kunst oder eines der Zeit oder ein Spiel der Natur, ich konnte es nicht entscheiden … Und dann auf einmal warf ich es zurück ins Meer.“