Areal Kokerei Hansa

Die 1928 in Betrieb genommene Großkokerei Hansa war ein wichtiger Teil der Dortmunder Montanindustrie. Die Zentralkokerei ist die letzte erhaltene von 17 Kokereien im Ruhrgebiet. Von den benachbarten Zechen bezog sie die Steinkohle und produ­zierte jahrzehntelang Koks und Kokereigas für die Dortmunder Hüttenwerke. In den 90er ­Jahren wurde die Kokerei stillgelegt und unter Denkmalschutz gestellt. Seit der Stilllegung 1992 erobert die Natur ihr Terrain zurück. Neben Birke und Sommerflieder haben sich hier Exoten aus Flora und Fauna angesiedelt. Seit 1998 stehen die wichtigsten Produktionsbereiche der Kokerei unter Denkmalschutz.

———————————–
Standort ARCA
Zufahrt über Huckarderstraße
51°31’21.0″N 7°25’30.0″E

————————————
Zeitraum
20.07. – 31.07.2016
————————————
ExpediteurIn: Sebastian Gräfe, Simon Rummel

28. Juli 2016

Areal Kokerei Hansa

Händy-Hukarde-Verena_bearbeitet_web

Gestern bin ich angekommen und habe meine ursprüngliche Idee, präzises Einsetzen mikrofonierter bodenloser Flaschen in die Emscher zum Zwecke der Filterung des umgebenden Klangfelds, etwas vereinfacht.

Ich habe also erst einmal ein paar Glasflaschen neben die Arca gestellt und mithilfe einer schönen Clipmikrofonkonstruktion, auf die ich ein bisschen stolz bin, weil sie an fast jeden Flaschenhals passt, die durch den Wasserfüllstand erzeugte Resonanzfrequenz abgenommen. Meine Hoffnung war, dass sich die Glissandi der vorbeifahrenden Automotoren durch die Filterung in den Flaschen quasi rhythmisieren lassen. Da aber am jetzigen Standort der Arca vom Verkehr mehr Rauschen als Glissando zu hören ist, resonieren fast alle Flaschen fast immer ähnlich stark. Es klingt etwa so:

 

P3560170_bearbeitet_web

Oder, wenn man die Flaschen anders stimmt, auch so:


In mir kommt der Wunsch auf, die Tonhöhen, also die Füllstände der Flaschen, doch variieren zu lassen. Ein erster Versuch mit einer bodenlosen Flasche in der Emscher klingt vielversprechend…

25. Juli 2016

Areal Kokerei Hansa

judge-harry-pregerson-interchange-d0b0d0b2d182d0bed0bcd0bed0b1d0b8d0bbd18cd0bdd0b0d18f-d180d0b0d0b7d0b2d18fd0b7d0bad0b0-d0bad180d0b0d181d0b8d0b2_web06-Elektra-(4)_farbe_beschnitten_webBühnenbildmodell Elektra / Clea Stracke

Die Autobahnbrücke. Oben rauscht der Verkehr vorüber. Unten 90 Grad versetzt eine Guckkasten-Bühne jenseits der Geschäftigkeit. Ein Ort abseits der Welt. Eine Kathedrale der Infrastruktur. Frage mich ob es Zufall ist, dass eine Vielzahl von Funktionsbauten eine starke religiöse Dimension aufweisen oder ob es nur ein Moment des Überwältigtseins durch Größe ist. Denke an unterirdische Wasserrückhaltebecken, Faultürme, Fabrikhallen, Bahnhofshallen… Aber vielleicht auch naheliegend wenn man die Lyrik des anbrechenden Industriezeitalters oder das futuristische Manifest denkt. Besingen werden wir die nächtliche, vibrierende Glut der Arsenale und Werften, die von grellen elektrischen Monden erleuchtet werden; die gefräßigen Bahnhöfe, die rauchende Schlangen verzehren; die Fabriken, die mit ihren sich hochwindenden Rauchfäden an den Wolken hängen; die Brücken, die wie gigantische Athleten Flüsse überspannen, die in der Sonne wie Messer aufblitzen; …