Areal Stadthafen

Die Begradigung der Emscher begann hier ab 1914 und der Rhein-Herne-Kanal entstand. Fast gleichzeitig wurde der Stadthafen in Betrieb genommen. Seit den ersten Tagen seines Bestehens ist der Stadthafen ein reiner Ausladehafen gewesen. Die großen Zechen hatten in der Regel ihre eigenen Häfen zur Verladung der Kohle. Als Umschlaggüter wurden hauptsächlich Getreide, Futtermittel, Sand, Kies und Schlacken verzeichnet. Das Areal um den Stadthafen Recklinghausen ist heute ein beliebtes Freizeitziel mit Blick auf die historischen Hafenkräne und in direkter Nähe zum Museum Strom und Leben.

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Standort ARCA
51°33’35.0″N 7°12’33.5″E
Zufahrt über Am Stadthafen

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Zeitraum
30.08 – 18.09.2016
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ExpediteurIn: Ute Heim, Stefan Wischnewski

18. September 2016

Areal Stadthafen

Auf Wiedersehen !

100 intensive Tage ! Wir blicken zurück und sind überwältigt von unseren Begegnungen in und mit der Emscherregion, ihren Besuchern und ihren Ureinwohnern, den gemeinsam erarbeiteten Forschungen und Erkenntnissen…

Danke! Dank an das Expeditionsteam und an alle temporären ForscherInnen, die mit uns auf der ARCA waren !

 

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Der Moment des Loslassens ist nun auch für uns gekommen.

18. September 2016

Areal Stadthafen

Das Wasser vor Augen, die Flaschenbotschaft in der Hand, machen sich deren Absender zum Abwurf bereit – oft weit ausholend, den Torso verdreht, alle Kraft in den Flug gebend, die Hand öffnend. Dann dehnt sich die Zeit und die heimliche Nachricht steht in der Luft, ein Moment des Hinterherschauens, den Flug mit den Augen verfolgend. Platsch, da schwimmt sie. Manchmal gleitet die Flasche nur vorsichtig aus der Hand und fast behutsam ins Wasser.

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18. September 2016

Areal Stadthafen

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In einer rituell anmutenden Zeremonie werden die Flaschen im Inneren des Bootes verkorkt und versiegelt. Auf einmal wirken  die Fundstücke aus dem Stadthafen seltsam kostbar. Als Träger einer Botschaft werden sie auf ihre alten Tage einer neuen Bedeutung zugeführt.

 

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Jetzt würde ich gern wissen, was wohl jeder geschrieben hat und ob eine dieser Nachrichten jemals jemand finden wird. Mit ein bißchen Glück wird ja vielleicht eine bis nach Rotterdam gespült.

 

16. September 2016

Areal Stadthafen

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Historische Strömungskarte von 1897, die anhand von Rückläufern der Flaschenpostformulare erstellt wurde.

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Am 14.Juli 1864 ging auf Anweisung des Forschers Georg Neumayer die erste von insgesamt rund 660 Flaschenposten in der Nähe des Kap Hoorn über Bord und wurde drei Jahre später an der Südküste Australiens gefunden.

Die im Hafenbecken geborgenen Flaschen werden auf der ARCA getrocknet und zu Flaschenposten präpariert.

 

16. September 2016

Areal Stadthafen

Forschungsauftrag # IV

Hydrographische Strömungen (für 2 Personen)

Person 1: Begib Dich auf Deck. Nimm mit dem Fernglas das Hafenbecken in den Blick. Lotse, sobald Du eine Flasche ausfindig gemacht hast, Person 2 mit den Kescher an die entsprechende Stelle, die diese dann vorsichtig zu bergen versucht. Kehrt ans Schiff zurück und verfasst eine Flaschenpostnachricht auf dem entsprechendem Formular. Diese wird am Sonntag feierlich verschickt.

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Person 1: „Links von der Weißen genau gegenüber der gelben Plastiktüte da könnte eine gute Stelle sein.“

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Blick durchs Fernglas

Person 2: „Bin fündig geworden – ein Hotspot an Flaschen. Komme zurück.“

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Nachricht an Unbekannt – erste offizielle ARCA Flaschenpost.

16. September 2016

Areal Stadthafen

„Weit draußen auf dem blauen Meer

Erklingt ein Lied von Wiederkehr
Ein Lied vom Leben –
Matrosen singen es zur Stund‘
Da sie den Freund dem Meeresgrund
Tot übergeben!

Im Tuch aus Leinen ruht er schön
Und hört leis‘ weiße Flügel geh’n
In blauen Fernen –
Ein Lächeln schmückt ihn, wo er liegt
Das ist die Seele, denn sie fliegt
Nicht zu den Sternen!

Nicht zu den Sternen!

Und seinen Leichnam ruft ein Lied
Das lockend über Klippen zieht
Wie Wind und Welle –
Schäumt auch die Meeresfläche wild
Gedanken formen doch ein Bild
Aus seiner Seele!

Der schöne Seemann, wie ein Stein
Sank in die tiefe Flut hinein
In eine Wiege –
Zur selben Stund‘, hoch in der Luft
Ein großer weißer Vogel ruft:
„Den Tod besiege!“

Seht ihr die weißen Möwen dort?
Sie fliegen weit vom Ufer fort
Im Meerestosen –
Sie formen Schreie und erzählen:
„Uns’re Flügel sind die Seelen
Der Matrosen!

Der Meeresfluten kühles Grab
Zieht dich, Matrose, tief hinab
Dich zu vereinen
Mit Allen, die an dich gedacht
Und die in ferner stiller Nacht
Leis‘ um dich weinen – weinen – weeeiiinen!“

Ingrid Caven – Die Großen Weißen Vögel, 1979

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Sigrid Godau sang heute ‚Die großen weißen Vögel‘ für uns und als ob Sie es geahnt hätte, sind wir auch schon ein bisschen wehmütig und lassen im Geiste 100 Tage Emscher Expedition Revue passieren. Die Kanada Gänse sind uns vom Phönixsee bis zum Stadthafen Recklinghausen gefolgt. Sehnsüchtig blicken wir auf die Südseeinsel gegenüber und stellen unsere letzten Forschungen zur Hydrographie an.

14. September 2016

Areal Stadthafen

Wasser in Sicht

 

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In der letzten Woche ist Wasser in Sicht. Bevor wir in das Herner Meer stechen gehen wir einer Beobachtung von Forscher Wischnewski nach, der letzte Woche besonders viele Schwimmkörper aus Glas an einer Stelle im Wasser gesichtet hatte.

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Weit und Breit nichts in Sicht – wir suchen das Ufer ab, finden die besagte Stelle nicht und wollen gerade aufgeben da entdecken wir doch etwas unter der Wasseroberfläche.

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Ein erster Fang