11. September 2016

Areal Stadthafen

TAG 3_ Lange Geschichte (Popper und die Meisterjäger)

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Der Tag beginnt mit dem Kielwasser von Friedrich der Große.

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Prost ! auf Norberts 70igsten. AHOI

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HUCH ! da ist ja jemand ins Netz gegangen.

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Nun aktivierte sich der Standort langsam und

meine fleißigen Forschungs-Interessierten sammelten genug Material für die lange Geschichte.

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Viel Material heißt aber auch die entscheidenden Fundstücke rauszusuchen und richtig zu kombinieren.

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Das klappte meistens wunderbar ….

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…. nur mit dem Schwimmverhalten war ich oft nicht zufrieden.

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Das führte natürlich zu neuen Ansätzen und die lange Geschichte (mit und ohne Knoten) nahm ihren

Lauf.

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Upps ! WER tauchte da den auf einmal auf…ein Bodenschreck-Köder wurde geboren .

Diese Art von Köder war mir völlig unbekannt aber es stellte sich schnell raus..

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…hier waren Meisterjäger am Werk und bei der Dokumentation ihrer

Köder konnte man erkennen wie genau sie ihre Studie betreiben.

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Es füllte sich mittlerweile die Boardwand mit spannenden GEDÄCHTNISKnoten und

Stadthafenköder der Extraklasse.

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Durch die Sammelleidenschaft der Besucher und die Materialsprache der Dinge entwicklten sich Popper, Woopler und Schwipschwap´s.

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die auch im Schwimm- und Tauchverhalten glänzten.

 

PAUSE, Nein an einer Pause war nicht zu denken…Die lange Geschichte konnte nicht unterbrochen werden….

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Nachdem sich bei einem zwischenzeitlichen kleinen Streifzug eine grüne Flasche im Käscher verfing…

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…folgte eine weitere Wasseranalyse.

Die Farbe war wenig ansehnlich aber der Duft umso frischer…

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Der Tag sollte nie enden und schon kam es zu einer weiteren Spurensuche, diesmal an Land

und mit inzwischen vertrauten Vehikeln und ihren Besitzern.

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Es dauerte nicht lange und schon war der erste Abdruck auf Papier.

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und natürlich dann auch noch von den Fahrradreisenden die unsere

Forschungsstation besuchten….

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Die Analyse der Reifenspuren im Zusammenhang mit den Fahrern war eindeutig –

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wieder einmal handelte es sich um Spuren der Meisterjäger vom Stadthafen .

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Ein letzter Wurf und weiter geht die Reise…bis bald!

10. September 2016

Areal Stadthafen

TAG 2_Stadthafenköder

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Schon früh am Morgen waren wir dem Köder auf der Spur?

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Das Becken war voll, voller Spuren der Nacht…

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Jack D. ein alter Bekannter ging uns ins Netz aber das verwunderte mich nach den zahlreichen anderen Umtreibenden im Hafen schon lange nicht mehr.

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Leinen LOS! (Seil-Salat)

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Erforsche den Knoten anhand von Erinnerungen aus dem Kopf.

Die Knoten blieben uns im Kopf, egal wie sie entstehen was sie können oder wie sie aussehen.

Auf den besten Weg zur Knotenmutter…

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Die Köder lagen direkt an unseren Standort am Boden.

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Man musste Sie nur kombinieren und verknüpfen.

Die Ergebnisse ließen sich sehen und zeigte uns auf abstrakte Weise die Aufenthaltsqualität vom Standort „Stadthafen“.

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9. September 2016

Areal Stadthafen

Tag 8: extra portum, flumen et navem

Heute letzter Tag der Forschungen für mich.

 

Vor meiner Abreise schaut noch ein Experte der englischen Romantik vorbei, der schon vor 2 Tagen hier aufgetaucht war. Vorgestern spielte er mir Rezitationen von Blake vor aus seinem Auto auf dem Parkplatz vor dem Schiff.

Wir dichten Shanties um und er gibt ein paar seiner bereits gedichteten Shanties zum besten. Zu hören auf seiner Webseite: http://www.englishromantics.com/

Heute ist es endlich an der Zeit, Robinson zu ehren und ich mache mich auf den Weg ins nahe Strandcafé, um dort laut aus seinen Aufzeichnungen zu lesen.

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Es stört mich niemand, obwohl es voll ist. Die Musik passt, der Sand rieselt durch die Zehen und ich rufe laut ein paar Zeilen Robinson Richtung Eisstand.

Danach packe ich zusammen und begebe mich extra portum, flumen et navem.

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9. September 2016

Areal Stadthafen

Forschungsschwerpunkt: Abstraktes Angeln

TAG 1_Anlanden/Hebenetzfigur I

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Siehe DA eine Hebefigur !

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Hier ist der für jeden zweck brauchbare Pascal-Knoten

(Auch als Wirbelknoten bekannt) zu sehen.

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Beim Experiment der Köderfischgewinnung im Stadthafenbecken probierten zwei junge Forscher das kleine Hebenetz-Objekt aus.

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Der Test an einer sehr gut bekannten Stelle blieb deutlich hinter den Erwartungen. Nach einigen Versuche verschwand es in den tiefen des Stadthafengewässers und tauchte nicht mehr auf.

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Auch der Kapitän vom Kulturdampfer war ratlos…

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Freue mich auf morgen mit weiteren Hebefiguren und den Stadthafenködern….

 

…welches Objekt würde sich da wohl für die weitere Untersuchung eignen.

8. September 2016

Areal Stadthafen

Tag 7: intraterrestrisch-lunale Kraterforschung

Ein Mondforscher hat noch einmal das Gebiet rund um das Schiff katalogisiert und Gesteinsproben entnommen, anhand derer er beweisen möchte, dass der Boden Spuren von extraterrestrischem Gestein enthält.

Er vertritt die Theorie, dass die Erde aus der Rippe des Mondes entstanden sein muss und ist seit Jahrzehnten mit der entsprechenden Beweisführung beschäftigt. Hier vor Ort, am Stadthafen Recklinghausen, in der Umgebung des Schiffes ARCA, scheint er noch mal einen Schritt weiter gekommen zu sein.

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7. September 2016

Areal Stadthafen

Tag 6: Blaue Blume reloaded

Ist doch die Frage, wo die Blaue Blume jetzt eigentlich zu finden ist. Heinrich von Ofterdingen, mein großes Vorbild, ist ja anscheinend durch Zeit und Raum gewandert, um sie zu finden. Novalis fand ihn auch toll und hat über ihn geschrieben.

Ich ziehe mein schönes blaues Kleid an, passend mit Punkten aus den 1950er Jahren, nehme meine passend blaue Ausgabe, mit Sternenhimmel vorne drauf, von vor 15 Jahren und mache mich auf die Suche. Laut Wikipedia kann es eine Kornblume sein, aber auch eine Wegwarte oder noch eine andere Art von Blume, deren Namen ich vergessen habe. Niemand weiß es genau. Mal ganz abgesehen von der Horde an Bedeutungen, die dieses Blümchen hinter sich her zieht. Ganze Generationen haben sich ihretwegen ins Unglück gestürzt. Arme Poeten haben ohne Geld mit Schirm in ihrem Bett gesessen und den Regen abgewartet, der durch ihr Dach zu kommen drohte (das weiß man, wenn man ihn München wohnt und mal im Lenbachhaus war oder von einschlägigen Kunstkalendern).

Also los am Stadthafen Recklinghausen. Das Wetter ist so schön heute.

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Diese Blume scheint in ein paar Tagen gelb zu blühen, also falsch.

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Vielleicht ist irgendwo ein Hinweis im Buch. Ich vertraue dem Zufall. War damals auch modern.

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Nichts. Wieder von vorn. Da ist etwas Blaues.

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Fehlen die Wurzeln, leider. Und auch ziemlich staubig. Also der unendliche Himmel. Ist auch blau. Ich warte auf ein Zeichen.

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Warte lange…suche dann am Boden…

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…und im Gebüsch.

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Im Gebüsch ist zwar einiges in blau, aber nichts richtig Schönes. Eher mittelgroße Dinge aus Plastik, die man aus Fernsehkrimis kennt und von denen man weiß, dass man sie nicht öffnen sollte. Da. Müsste ein Zeichen ein. Schwer zu lesen.

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Ich suche schon lange. Zwischen den Sträuchern, am Wegesrand, zwischen Dosen, Bechern, Taschentüchern und Plastiktüten. Nichts. Bin schon fast am Aufgeben und will mich schon umdrehen, da höre ich einen Laut. Ich drehe mich um.

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Kenn ich nicht. Muss ein Wesen aus dem Gebüsch sein. Grün, nicht blau. Auch eher menschlich-tierisch als pflanzlich. Aber es will mir helfen, zumindest sieht es so aus. Ich erkläre ihm mein Vorhaben, damit wir gut zusammenarbeiten können.

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Wir machen zusammen weiter. Langsam wird es auch ein bisschen anstrengend, aber als Suchender darf man sich ja nicht beschweren. Runter an den Fluss, nein, Kanal. Der Kanal sieht aus wie ein Fluss um umgekehrt in dieser Gegend.

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Ein schönes blaues Schiff kommt vorbei. Da finde ich wieder etwas. Bin schon um einiges misstrauischer geworden in letzter Zeit.

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Wieder nichts. Scheint eher ein Streichholzersatz zu sein. Noch etwas Schönes in Blau. Aber nicht sehr lebendig.

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Wir müssen unbedingt von hier weg, meint mein Gehilfe in Grün. Der kennt sich aus. Kommt aus der Stadt in Italien, die auf Wasser gebaut ist und Wasser ist ja auch blau. Also wieder hoch zur Autobahn.

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Endlich mal wieder ein Schild. Jetzt weiß ich wieder, wo wir sind. Auf die blauen Schilder am Rand falle ich nicht herein, auch nicht auf die blauen Fahnen.

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Heinz mit seinem blauen Schild winkt uns freundlich zu. Ein Verbündeter. Auch er ist schon lange auf der Suche.

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Wir sind müde und holen uns Inspiration am Fluss. Hat denn diese Suche nie ein Ende?

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Der Tag geht zur Neige. Der Fluss rauscht sein freundliches „Alles kommt zu mir. Ich bin die Größte und Wichtigste hier.“ Sie schluckt und schluckt und rauscht und rauscht und stinkt. Sie kennt das Blau und kann nicht zum Blau, weil braun ihr Schicksal ist. Wie tragisch.

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Wir sinnieren noch eine Weile vor uns hin. Die Sonne gnadenlos im Rücken, bemerken wir nicht, wie es beinahe schon dämmert. Hinter uns donnern die Autos. Leute gehen vorbei.

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Wir wollen zurück zum Schiff und stoßen am Ende des Brückengeländers auf einen Ureinwohner.

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(Idee/Konzept: Ute Heim, Fotos: Anja Plonka)

 

5. September 2016

Areal Stadthafen

Tag 5_04.09.16: Suche nach der blauen Blume

Eigentlich hatte ich heute vor, mich auf die Suche nach der blauen Blume zu begeben, aber da wurde nichts draus. Das Wetter war zu schlecht. Das Schiff hatte Mühe, sich inmitten der hohen Wellen zu behaupten, und ich musste mein Tintenfass mit beiden Händen festhalten, um es nicht zu verlieren.

zu nass für die suche nach der blauen blume

Gleich am Anfang ein paar enthusiastische Fahrradfahrer, die auch inside ein Gefühl von hoher See evozierten und Shanties anstimmten.

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Freude über nicht enden wollende Variationen des „Drunken Sailor“.

Sie waren so begeistert, dass sie versprachen, auf dem Rückweg noch einmal vorbei zu kommen und frisch gedichtete Strophen zu liefern. Sehr tatkräftige Forscher. Wie sich schon aus M.A. Numminens Oeuvre unschwer erkennen lässt, regt Fahrrad fahren bei richtig verstandener Arbeitsteilung zum Dichten an: https://www.youtube.com/watch?v=uak8TG6Z9-w.

Zwischendurch ist noch einmal die dunkle Seite des Mondes beschrieben worden mit Stift und Blatt. Kurz und knackig.

mondsucht, 04.09.16

Da uns das Wetter bisweilen sehr aufs Gemüthe schlug, beschlossen wir kurzerhand, unseren Kurs zu ändern und nach Tahiti zu segeln, um unserer Seelen Last zu erleichtern. Jedoch der Aufenthalt dauerte nicht lange und rechtzeitig zum späten Nachmittag fuhren wir wieder in unserem Heimathafen Recklinghausen ein, um unserer Pflicht und Forschung nachzukommen.

auf tahiti, 04.09.16

Notiz von Clea Stracke an der Tür zur Kajüte der ARCA

Shanty reloaded: (Forschungsaufgabe II, s. Beitrag v. 31.08.16)

Die Fahrradfahrerdichter hielten nun ihr Versprechen, stiegen leichten Fußes an Deck und stimmten ein fröhliches Lied an zu Ehren des Schiffes und der Kunst. Heißa, welch eine Freude erfasste uns da und wir stimmten wohlgemuth mit ein.

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Zunächst ein kurzes Solo…

shanty reloades, 04.09.16

dann der Damen Antwort…

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…und noch einige Strophen, die im Laufe der Fahrt beinahe wieder in Vergessenheit gerathen waren.

Die Suche nach der blauen Blume muss leider verschoben werden und hat nun eine Verspätung von ca. 200 Jahren. Ich bitte, diese Unannehmlichkeit zu entschuldigen.

(Dieser Artikel wurde verfasst an Bord des ICE von Duisburg nach Frankfurt am Main, mit einer Verspätung von ca. 30 min. Grund dafür sind Verzögerungen im Betriebsablauf.)

3. September 2016

Areal Stadthafen

4. Tag: die Rückseite des Mondes

beschriftung schiff, 03.09.16mondsucht, mit rahmen, 03.09.16

Die Rückseite des Mondes – dark side of the moon. Ich mache mich an die Arbeit. Forschungsvorhaben V. Mondsucht (s. Beitrag vom 01.06.16). So genau wie möglich das Gesehene abbilden. Feldforschung direkt auf dem staubigen Boden am Hafen. Das unmögliche Unterfangen, die Welt so zu sehen, wie sie ist. Weil schon das „wie sie ist“ relativ ist.

Ich zeichne das Stück am Boden. So genau wie möglich. Wo hört das auf? Bei 0,1mm großen Steinchen? Und wenn ich so tue als ob und einfach erfinde? Weil es so anstrengend ist. Ich gebe auf, keine 1 000 000 Steinchen, auch wenn so viele Sterne am Himmel stehen und so viele Steine in meinem Kreisausschnitt liegen. Da liegen ja auch noch welche drunter. Und wofür? Wenn ich schon vor 5cm Durchmesser Boden kapituliere, wie soll ich dann die ganze Welt erforschen?

Danach kommt passenderweise ein Physiker zu Besuch und wir sprechen über Quantenphysik (wovon ich wenig Ahnung habe) und den Ausgleich der Kräfte, der anscheinend aller Materie zugrunde liegt.

Ein neuer Homer beschreibt eine Landschaft und sein Gehilfe zeichnet (Forschungsaufgabe IV, s. Beitrag 01.09.16):

homer, 03.09.16

Neues Forschungsvorhaben:

VI Meer
Nimm einen Eimer, begib dich zum Steg und schöpfe Wasser. Gehe nun zurück zu deinem Ausgangspunkt am Schiff und streue Salz ins Wasser. Beuge den Kopf leicht über den Eimer, atme ein Mal tief ein und aus, beobachte die entstandenen Wellen und male dann ein entsprechendes Aquarell.

2. September 2016

Areal Stadthafen

3. Tag: Shanty reloaded

inindien

Heute morgen habe ich einen Abstecher nach Indien gemacht, weil mich das Fernweh so geplagt hat.
Jetzt wieder zurück in Recklinghausen am Stadthafen. Es kommen immer wieder fremde Seefahrer vorbei, erzählen mir von ihren Abenteuern und lassen echte Shanties erklingen.

shantysänger

Forschung inside:

forschung inside

1. September 2016

Areal Stadthafen

2. Tag_01.09.16: Fernweh

über nacht keiner da gewesen

Des Nachts wird hier auch von anderen geforscht. Ich muss noch herausfinden, welche Bedeutung die Anordnung der Tücher hat.

lutz konermann aus marina rünhte bergkam

Wir bekommen Besuch von echten Seefahrern

 

mimosa, holländisches schiff von eddy grewe, blau wasser segler

und hören Geschichten von echten Schiffen, die aussehen wie unseres und „Mimosa“ heißen,

torsa, schwedisches schiff der firma troll

Schwester von „Torsa“ (so wie „Torso“, nur weiblich), einem schwedischen Schiff der Firma „Troll“.

Ich halte alles fest, auch wenn es sich auf letzte Woche bezieht:

baumübernachter

Neue Forschungsvorhaben:

IV
Homer

(für 2 Personen)

Der erste bekannte Schilderer einer Landschaft – Homer – war blind. Setze die Augenklappe auf und beschreibe, welche Landschaft du siehst. Person 2 zeichnet das Beschriebene.

homer

V
Mondsucht

Nimm einen runden Rahmen und lege ihn auf den Boden. Zeichne diesen Ausschnitt so detailliert wie möglich.

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