Alle Einträge von: Markus Zimmermann

7. Juli 2016

Areal Dortmunder U

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Suche auf dem Gelände einen Stein, der Dir gefällt. Hebe ihn auf und halte ihn in der linken Hand. Modelliere mit der Rechten modelliere einen Doppelgänger, ein Duplikat dieses Steines ohne deine Arbeit visuell zu überprüfen.

ICH BIN GANZ HAND

Faszinierend diese Innerlichkeit die sich innerhalb von Sekunden aufbaut. Fast wie Heilige sehen die Knetenden aus. Denke an die Lauschenden bei Cardiff&Miller. Auch ihnen wohnt diese Entrücktheit inne. Der Körper funktioniert wie eine Maschine. Vieles ist ausgeschaltet und auf weniges reduziert. Eine sehr einfache archaische Maschine. Fühlen, formen, fühlen, formen…

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29. Juni 2016

Areal Emscherquelle

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Während die Besucher die zwei Stufen hinuntersteigen, stehe ich neben dem Tisch. Blickkontakt, Begrüßung im Stehen; ich reiche meine Hand, nehme die andere, stelle mich mit meinem Namen vor. Tausch der Namen. Einladung mit der flachen Hand Platz zu nehmen. Wir setzen uns den an den Tisch, schauen uns kurz in die Augen. Ich erkläre me & you. „Ich möchte Sie bitten, sich einen Gegenstand auszusuchen…“ bei diesem Satz wehe ich einmal langsam mit der Hand über den Tisch als würde ich auf einer sich über den Objekten befindenden Ebene mit dem Handrücken Schnee wegschieben.

Bei der Erzählung halte ich den Gegenstand mit beiden Händen. Die Handrücken zeigen zum Tisch. Meine Unterarme berühren die Tischkante.

Nach der Erzählung, stehe ich auf und wähle ich ein Instrument der Zerstörung. Mein Gegenüber bleibt sitzen. Das Werkzeug der Zerstörung bestimmt meine Körperhaltung.

Nach der Zerstörung setze ich mich wieder an den Tisch ohne ihn zu berühren. Führe einmal meine offenen Handflächen Richtung Decke, drehe sie um 180° und lasse sie danach leicht auf meine Knie fallen, dumpfer Klang. (so, simsalabim, voilà) Lehne mich mit dem Rücken gegen den Sitz.

Meine Aktion ist vorbei, jetzt ist Raum für mein Gegenüber.

Meistens kommen Reaktionen schon während der Zerstörung oder vorher, wenn ich das Werkzeug der Zerstörung aussuche… „Warum haben sie X zerstört?“ Dann wird aus der Voilà-Geste ein Zeichen; ich weiss es auch nicht…

26. Juni 2016

Areal Emscherquelle

14:35-14:47

Eine Frau mit blonden Haaren, wahrscheinlich gefärbt, wahrscheinlich um die 60, mit Schmuck behangen, prätentiös aufgetragener Lippenstift, Typ: Yachtclub. Offen ausgestellte Vorliebe für Luxus. Sie lässt ihre klobige Sonnenbrille auch nach unserer Begrüßung auf. Was hat sie für Augen? Sucht sich die kleine Muschel aus der Dom.Rep. aus. „Da war ich letztes Jahr auch – mit der AIDA…“

Nach der Zerstörung -durch einen kräftigen Schlag mit dem Hammer-, nimmt sie die Sonnenbrille ab-, klappt sie behutsam zusammen, legt sie auf den Tisch zu den Objekten. Augenkontakt. Gespräch über den Umgang mit Objekten, die man von Reisen mitbringt. Ist doch ganz nett, denke ich bei der Verabschiedung.