Tag 5_04.09.16: Suche nach der blauen Blume
Eigentlich hatte ich heute vor, mich auf die Suche nach der blauen Blume zu begeben, aber da wurde nichts draus. Das Wetter war zu schlecht. Das Schiff hatte Mühe, sich inmitten der hohen Wellen zu behaupten, und ich musste mein Tintenfass mit beiden Händen festhalten, um es nicht zu verlieren.
Gleich am Anfang ein paar enthusiastische Fahrradfahrer, die auch inside ein Gefühl von hoher See evozierten und Shanties anstimmten.
Freude über nicht enden wollende Variationen des „Drunken Sailor“.
Sie waren so begeistert, dass sie versprachen, auf dem Rückweg noch einmal vorbei zu kommen und frisch gedichtete Strophen zu liefern. Sehr tatkräftige Forscher. Wie sich schon aus M.A. Numminens Oeuvre unschwer erkennen lässt, regt Fahrrad fahren bei richtig verstandener Arbeitsteilung zum Dichten an: https://www.youtube.com/watch?v=uak8TG6Z9-w.
Zwischendurch ist noch einmal die dunkle Seite des Mondes beschrieben worden mit Stift und Blatt. Kurz und knackig.
Da uns das Wetter bisweilen sehr aufs Gemüthe schlug, beschlossen wir kurzerhand, unseren Kurs zu ändern und nach Tahiti zu segeln, um unserer Seelen Last zu erleichtern. Jedoch der Aufenthalt dauerte nicht lange und rechtzeitig zum späten Nachmittag fuhren wir wieder in unserem Heimathafen Recklinghausen ein, um unserer Pflicht und Forschung nachzukommen.
Notiz von Clea Stracke an der Tür zur Kajüte der ARCA
Shanty reloaded: (Forschungsaufgabe II, s. Beitrag v. 31.08.16)
Die Fahrradfahrerdichter hielten nun ihr Versprechen, stiegen leichten Fußes an Deck und stimmten ein fröhliches Lied an zu Ehren des Schiffes und der Kunst. Heißa, welch eine Freude erfasste uns da und wir stimmten wohlgemuth mit ein.
Zunächst ein kurzes Solo…
dann der Damen Antwort…
…und noch einige Strophen, die im Laufe der Fahrt beinahe wieder in Vergessenheit gerathen waren.
Die Suche nach der blauen Blume muss leider verschoben werden und hat nun eine Verspätung von ca. 200 Jahren. Ich bitte, diese Unannehmlichkeit zu entschuldigen.
(Dieser Artikel wurde verfasst an Bord des ICE von Duisburg nach Frankfurt am Main, mit einer Verspätung von ca. 30 min. Grund dafür sind Verzögerungen im Betriebsablauf.)