9. Juli 2016

Areal Dortmunder U

WERT

Wert durch Aufmerksamkeit, Wert entsteht dadurch dass Dinge Angesehen, Beachtet werden.
Ist das Objekt zerstört hat es keinen Wert mehr. Dinge verschwinden dann im Orkus und aus dem Sichtfeld.

OBJEKT SILVESTERRAKETE

Gebaut für einen Augenblick, wenn alle Augen auf sie gerichtet sind.

9. Juli 2016

Areal Dortmunder U

RITUALE

Das Mobiltelefon, ein stark ritualisierter Gegenstand soll aus der Erinnerung gezeichnet werden. Obwohl es täglich mehrere Stunden angesehen wird glaubt man nur zu wissen wie es tatsächlich aussieht. Versuche mir die Bauweise des Telefons über die Hand zu erschließen und bediene es pantomimisch. Tatsächlich ist meine Hand klüger als mein Auge.

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8. Juli 2016

Areal Dortmunder U

DER BAUM DER MIR DIE UTOPIE ERKLÄRT

Ein Kugelbaum, eine Schablone wie man sie aus Architekturzeichnungen kennt, als Skulptur nachgebaut. Ein schnell als Modell imitiertes Kunstwerk, Standort des Originales Paderborn Hauptbahnhof. Ich erzähle dem eintreten Besucher die Geschichte des Objektes. Erzähle von der riesenhaften Schablone des Baumes, die wie ein Damoklesschwert über dem echtem Baum, der noch winzig ist schwebt. Dem Bäumchen das irgendwann diese Form ausfüllen soll. Überwuchern soll, so dass die gedachte Form, die Kontur nicht mehr sichtbar sein wird. Im Erzählen und im Beschreiben des Kunstwerkes, denke ich so fühlt ein Architekten, wenn alles was er auf dem Zeichenbrett entworfen hat irgendwann deckungsgleich mit der Realität wird. Wenn das Gedachte, die Utopie sich materialisiert hat, Fleisch oder Baum geworden ist. Was für ein Moment. Gehe nach hinten und zerstöre den Baum. Hinter mir höre ich ein kleines „Noch nicht…“ Ein Anlass für ein weiterführendes Gespräch.

VERSCHIEDENE VARIANTEN VOR DER ZERSÖRUNG

Variante 1: Ich sage, dass ich sehr zufrieden bin mit dem Ergebnis, dem Objekt und dass ich es wirklich mag, ich es als Gelungen empfinde, dann gehe ich nach Hinten und zerstöre es.

Variante 2: Ich frage wieso der Besucher das Objekt gewählt hat. Beste Antwort bisher. Die anderen fand ich unendlich hässlich

DER BESUCHER DER VON DER KUNST ÜBERWÄLTIGT WERDEN MÖCHTE

Markus sagt: Ich glaube ich habe sie erkannt. Die Augen leuchten auf. Ich spüre ihre Energie, ein Kraftfeld. Sie haben Wünsche, sie wollen was, sie wollen noch was erleben, deshalb sitzen sie jetzt wohl hier, aber dann spüre ich auch Argwohn, Angst davor von der Kunst an der Nase herumgeführt, Angst enttäuscht zu werden. Und ihnen fehlen die Maßstäbe zur Beurteilung ob Ihnen das gerade hier in diesem Moment selbst passiert.

8. Juli 2016

Areal Dortmunder U

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POSITIVE ZERSTÖRUNG/NEGATIVE

Ist bewusste Zerstörung besser als die Unbewusste? Ein Gast rät das Verfahren, das Ritual im Boot zu verändern. Bevor Dinge zerstört werden, soll die anstehende Zerstörung verbalisiert werden, damit der Teilnehmer den Akt der Zerstörung im vollen Bewusstsein erleben kann und es eine produktive Zerstörung wird. Das Unvorbereitet sein ist aber auch eine Chance, eine Art Nullpunkt. Der Besucher wiegt sich das ganze Ritual in vertrautem Terrain, wird unterhalten, bekommt ein Geschenk, also eine Geschichte, etwas persönliches erzählt, hat Einblick in das Innenleben des Künstlers – sozusagen Komfortzone. Doch dann kommt dieser eine Punkt, wo etwas aus dem Ruder läuft, etwas die gewohnten Fahrbahnen verlässt. Ich empfinde diesen Moment als elementar, als einen Wendepunkt an dem tatsächlich Neues entstehen kann, einen Punkt an dem man aus der Lethargie herausgerissen wird, ein Moment der anti-ökonomisch funktioniert, sperrig ist und widersinnig, ja gerade zu unproduktiv. Produktiv funktioniert im Sinne des Systems, unproduktiv nicht.

ORKUS: Alle zerstörten Dinge landen im Orkus

7. Juli 2016

Areal Dortmunder U

ES WURDE EINGEBROCHEN

Jemand ist im Boot gewesen. Er hat neben Elektronik eine Imkermaske aus silbernen Stoff mit vergittertem Gesichtsteil gestohlen. Seit Tage quält mich die Frage was er damit anfängt? Ob ich ihn mal mit dieser Kopfbekleidung begegne.

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