23. Juli 2016

Areal Kokerei Hansa

Versuchter Diebstahl. Man hat über Nacht versucht, ins Boot einzudringen. Ohne Erfolg. Die beiden Vorhängeschlößer wurden aus den Verschlüssen der Tür gebrochen, dann ging es wohl nicht weiter. Die Schlösser warf man über Bord. Bei meiner Suche nach ihnen am nächsten Morgen dann ein wieder kleines Wunder: Ich konnte beide Schlösser unweit des Schiffes wiederfinden. Das eine hatte sich jedoch in einen kleinen Messing-Schutzengel verwandelt. Ein Zeichen des Himmels? Wir werden sehen, welche Sicherheitsvorrichtung uns im weiteren Verlauf mehr Schutz bietet.

 

21. Juli 2016

Areal Kokerei Hansa

Ein Besucher kommt vorbei während wir Marmelade einkochen – als Erfoschung des Ortes – und jetzt gerade auch als performatives Ereignis. Er fragt ganz frei heraus, ob wir das dann dokumentieren.

Ein Gespräch zur Kultur des Dokumentierens und seinen Erscheinungsformen kommt in Gang. Was bleibt von der Kunst? Welche Art von Dokument? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Marmelade kochen für sich zu Hause und im Rahmen eines performativen Aktes?

Durch die Beobachtung entsteht ein Dokument – eine Erzählung in welcher Form auch immer und sei sie nur müdliche Überlieferung. Dadurch wird die alltägliche Tat zum ephemeren Ereignis. Das was heute bleibt ist die Marmelade als Dokument.

 

21. Juli 2016

Areal Kokerei Hansa

MARMELADE EINKOCHEN

Kondensieren, Verdicken, Verdichten, etwas einfaches tun, eine Situation haltbar machen, Rühren, mit dem Löffel um ein Zentrum Kreisen.

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Maguerite Duras „ Und wenn wir keine Aufzeichnungen machten, kochten wir Marmelade ein.“

21. Juli 2016

Areal Kokerei Hansa

Nach Ernte der Brombeeren (Rubus fruticosus) manifestiert sich eine mysteriöse Karte auf dem Unterarm.

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Versuch der gustatorischen Aneignung des Ortes. Herstellung von Marmelade aus wilden Brombeeren.

21. Juli 2016

Areal Kokerei Hansa

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Um uns herum spannt sich ein halboffener Raum auf. Dicke Betonpfeiler begrenzen einen Durchgang – über uns noch mehr Beton – zwei Autobahnzubringer und eine Tramtrasse, die durch das massive Dach zwei lange Spalte frei lassen. Vom sandigen Boden aus blicken wir nach Oben durch die Öffnungen und erahnen den Himmel.

In Laufe des Tages folgen wir den Streifen aus Sonnenlicht, die sich auf dem sandigen Untergrund zeigen. Von Stunde zu Stunde verschiebt sich das Licht und obwohl wir die Sonne hier unter unserem Betondach ja gar nicht sehen, wir nie um ihre genaue Position wissen, geben ihre Ausläufer hier am Fuße der ARCA eine Orientierung.

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20. Juli 2016

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Wir haben einen Teil von t.i.s. abgetragen.

Mit unseren Raumanzügen passierten wir mehrmals den Transit Raum zwischen t.i.s. und Raumstation. Dabei durchquerten wir die fliegenden Raumkapseln, die wie dichter Nebel um den Planeten kreisten. Scheinbar verfolgen die Kapseln einen bestimmten uns unbekanntem Rhythmus. In der Station versuchten wir die Oberfläche von t.i.s. zu rekonstruieren und in seine ursprüngliche Struktur zurückzuführen. Doch durch unsere groben Greifer wurden die Verbindungen der steinartigen Gebilde wie Pergament zerbröselt. Scott nahm dabei Geräusche wahr, die von dieser Zerkleinerung der Steine kam. Während ich weitere Teile die wie Überreste einer Raumkapsel aussahen einsammelte. Für mich ergab sich aus dem Ganzen keinerlei logische Schlussfolgerung.