Thomas Splett

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geb. 1975 in Offenbach, lebt und arbeitet in München. Studium von Philosophie und Linguistik mit Promotion, Lehr- und Forschungsstellen am Max-Planck-Institut und den Universitäten München und Potsdam, 2004 bis 2011 Studium der Malerei an der Münchner Akademie der Bildenden Künste bei Günther Förg, Gerhard Merz u.a., Meisterschüler, Diplom und Diplompreis (Borst-Ehrenring), Lehraufträge an der Hochschule der Künste Bern und gegenwärtig der AdBK München.

Thomas Splett macht Fotos, Videos und arbeitet mit Bild-Text-Kombinationen, zunehmend installativ. Zu sehen sind etwa Sportler, Frauen, Figuren, Unorte und die Bühnen des Lebens. Er fährt für seine Bilder mal gezielt an bestimmte Orte und zu bestimmten Veranstaltungen, mal besteht eine Erwartung auch nur darin, möglichst offen für Begegnung zu sein. In Menschen, Tieren und Situationen findet er Innenräume. Landschaft ist Rahmen, der größer ist als jedes Bild. Ausgangspunkt für seine Arbeiten ist oft Naheliegendes. Er nimmt Bilder und schaut, wie er sie zugleich macht. Er findet oft vor, was er ins Bild bringt, anstatt es zu arrangieren, um sich davon überraschen lassen zu können, wie die Uninszeniertheit oder Selbstinszenierung des Aufgenommenen mit der Inszenierung durch seine Weise des Aufnehmens, späteren Kombinierens und Konfrontierens miteinander wetteifern. Gerade auch die Allgegenwart der Praxis des Fotomachens erlaubt es ihm auszuloten, in welcher Weise etwas, das nicht vor der Kamera ist, dennoch im Bild davon sein kann.

Foschungsvorhaben

Areal Phönixsee

Ich erforsche. Das Leben des Künstlers als Forscher und das des Forschers als Ente. Es geht um Verschiebungen und Umkreisungen. Stetes performatives Seeumrunden. Allerdings abseits der üblichen Bahn, nämlich verschoben um Betrag und Richtung, in dem am neuen Standort der Anlagen aus dem Stahlwerks Phönix-Ost in Zhangjiagang auf Google Maps fotografisch kartierte Landschaft und Wegenetz/Legende voneinander abweichen. Abweichung und Distanz ermöglichen einen veränderten Blick auf die Dinge und auf das Blicken selbst. Konkret fallen auf am Phönixsee: Anordnungen von Häusern, Farbfächer von Exkrementen, Gruppenrituale zur Tages- und Abendzeit. Sehr seltsam ist das alles. Allerlei zeichenhaft. Und dann begegnen uns Berge und das Meer, Künstliches als Natur, Natur in ihrer Künstlichkeit, die Kunst ohnehin, Artgenossen auch. Aber wer oder was sind eigentlich die Artgenossen? Wir erkunden, was da ist, anhand dessen, was nicht da ist, und was nicht da ist, anhand dessen, was da ist. Außerdem suchen wir den Mittelpunkt der Erde als eines akustischen Phänomens.

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