1. Juli 2016

Areal Emscherquelle

10:15 Uhr

IMG_3694_Arca_Rohr_web IMG_3687_Arca_Rohr_1_web IMG_0527_Praline_web

Zum Umgang mit Hundbesitzern und Joggern

Wir sitzen im Boot und es regnet. Die einzigen Passanten sind Sporttreibende und Gassigeher. Wie wollen wir mit Ihnen in Kontakt treten? Die Barriere zwischen Innen und Außen durchbrechen? Wollen wir uns erklären, erklären was Kunst ist? Oder reicht es ein nettes Gespräch mit ihnen zu führen? Angst, dass das Gespräch im Reden doch umschwenkt und wir zu Vermittlern werden, die Arbeit nicht für sich selbst sprechen kann. Es ist der Weg des geringsten Widerstandes und ist nicht in einem Versagen der Arbeit an sich zu suchen. Verständnis dafür dass man die Dinge lieber erklärt bekommt als selbst nach zu spüren und dabei Gefahr läuft mit den eigenen Unsicherheiten in Berührung zu kommen. Sollen wir also auf Konfrontation gehen? Ein Ereignis schaffen das so direkt ist, dass es die Frage nach dem Warum nichtet. Die Gassigeher nach dem Namen ihres Hundes fragen, den Namen auf einem Zettel notieren um dann den Zettel vor ihren Augen zu zerreißen? Danach ein Gespräch über symbolische Handlungen mit ihnen führen, falls sie ärgerlich oder betroffen sind oder gerade mit ihnen über ihre Gleichgültigkeit sprechen wenn sie es nicht sind. Vielleicht einfach auch nur ein Schiffchen aus dem Namenszettel falten und es in die Pfütze setzen, im Wissen dass es bald untergehen wird. Vielleicht ein poetischerer Umgang mit dem Tod und der Vergänglichkeit von Geliebtem.

Finalmente kaufen wir ein Abflussrohr als eine Art Müllschlucker im Baumarkt. Jedesmal wenn ein Passant nun passiert, werfen wir eine missglückte Idee, einen verworfenen Gedanken oder ein gescheitertes Kunstwerk in den nach außen gelagerten Orkus. Als eine Art Notiz, dass es Leben im Boot gibt und Scheitern.

IMG_9130_Blog